Twitter erscheint uns „Web-Immigrants“ vielfach als überflüssiges SMS-Schreiben von Jugendlichen (Web-Natives), die nun auch noch unbedingt über das Internet sagen müssen, wie es ihnen gerade geht und was sie gerade tun („Hi, komme gerade aus der Schule und mach jetzt Hausaufgaben“) oder so… Doch Twitter hat sich in der letzten Zeit zur Suchmaschine gemausert, und das bedeutet, dass das Mikroblogging für Firmen durchaus zur realen Komponente wird – ob sie wollen oder nicht.
Da schreibt jemand, dass er an der Kasse eines Supermarkts schlecht behandelt worden ist – da beschwert sich jemand über eine miese Gebrauchsanweisung – da berichtet jemand live von einer tollen Presentverteilung eines Unternehmens -Twitter ist überall, ist schnell und verbreitet sich äußerst viral. Das kann auch für kleine Unternehmen durchaus eine Chance sein, erfolgreich zu werben und auf den „Follow me“-Effekt zu setzen. Unerlässlich für große Unternehmen ist das „Monitoring“ für Twitter, denn schlechte Nachrichten verbreiten sich besonders gern, und wenn da nicht kundenorientiert reagiert wird, ist der Ruf eines Anbieters schnell dahin.
Bisher setzen viele Firmen darauf, zu klagen und Abmahnungen zu senden, wenn im Internet schlecht über sie berichtet wird – doch dank Twitter wird diese Praxis immer weniger funktionieren. Die Masse siegt über rechtliche Konsequenzen, so wie die Tauschbörsen über das Urheberrecht immer weiter siegen.
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist ein ausführlicher Überblick über die Anwendung von Twitter, über Einsatzmöglichkeiten und Zusatzdienste, die sehr nützlich sein können. Auch wenn Unternehmen noch immer hoffen, sie kommen am Web 2.0 (am Mitmach-Netz) vorbei, setzt sich der Trend unerbittlich fort. Wer früh einsteigt, hat noch reelle Chancen, mit zu den zahlreichen Communities zu gehören – wer zu spät kommt, wird vor allem damit beschäftigt sein, seinen guten Ruf zu wahren… Bericht in der F.A.Z. über Twitter
Und hier eine weitere Kurzeinführung im Blog Mr. Gadget