Facebook-Fanpage-Pflege: Mehr als „mal eben fünf Minuten“

Christian Spließ, Onlineredakteur:  Ein Vorurteil, das man immer dann hört wenn es um die Pflege von Facebook-Fanpages oder Twitteraccounts geht begegnet mir immer wieder. Facebook und Twitter und die anderen Social-Media-Tools, das sei ja eigentlich keine Arbeit und pro Tag reichen dafür fünf Minuten. Höchstens. Da braucht man ja nicht viel zu tun. Das kann dann also leicht der Praktikant im Unternehmen machen.

Dass das Anlegen einer Fanpage bei Facebook schon eine hochkomplizierte Angelegenheit sein kann, erfuhr ich bei einem meiner Projekte aus dem Kulturbereich: Ist der Kunde jetzt eher unter Artist einzuordnen – oder doch eher unter Musician/Band? Bei einem Grenzfall kann da schon etliche Zeit vergehen, nach einigen Rückrufen und Emails blieb die Bezeichnung Artist stehen, da der Kunde selbst mehr macht als nur Musik. Später kann man diese Bezeichnungen ja auch wieder ändern, aber schon zu Beginn einer Fanpage-Betreuung muss man Zeit investieren. Sieht man mal davon ab, welche Reiter auf der Facebook-Fanseite nun eingerichtet werden sollen oder nicht…

Jeden Tag eine Stunde Fanpage-Betreuung sind ein absolutes Muss. Schon allein das Posten der Artikel und der Links muss überwacht werden – vor allem dann wenn Automatismen eingerichtet sind. Posterous ist in der Lage einen Blogbeitrag automatisch in die Fanpage einzustellen, auch Postings bei Twitter sind so möglich. Allerdings müssen die reinen Twitter-Links von Posterous nachbearbeitet werden – denn Posterous postet die Überschrift und dann nur den Link. Das ist nicht unbedingt immer aussagekräftig, deswegen sollte man hier den Twitterpost löschen und per Hand nachbearbeiten. Ebenfalls kann es sein, dass das falsche Bild bei Facebook eingestellt wird, weil der Automatismus auch die Werbebanner mitnimmt. Dann muss der Beitrag gelöscht und nochmal per Hand eingestellt werden. Wer alles per Hand einstellt und auch das Monitoring per Hand übernimmt ist leicht bei knapp einer halben Stunde am Tag.

Dazu kommen noch die Kommentare, die durchgesehen werden müssen. Besonders wenn es um heikle Themen geht – schon Anbieter von Fußball-Fanartikeln können da in Bredouille kommen, wenn der Verein mal wieder miserabel gespielt hat – sollte man vermehrt ein Auge auf das haben, was kommentiert wird. Kommt dazu noch das Anlegen von Veranstaltungen, das Versenden von Nachrichten für alle Fans oder das Löschen von Kommentaren selbst, ist man schon bei knapp einer Stunde am Tag. Zudem: Bei Fragen sollte man auch adäquat antworten können. Wenn man eine Facebook-Seite betreut heißt das: Beim Kunden anrufen, nachhaken, die Antwort auf die Frage des Facebook-Fans einholen und diese so schnell wie möglich posten.

Vor allem sollte man bei der Betreuung einer Facebook-Fanpage auch immer auf dem Laufenden bleiben: Innerhalb der letzten Monate hat Facebook so viele Änderungen vorgenommen, dass Weiterbildung ein absolutes Muss ist. Ob das Besuchen von Facebook-Seminaren oder das Studieren von themenrelevanten Blogs oder Webseiten – auch das kostet Zeit. Es sind also definitiv keine „fünf Minuten Betreeung“ pro Tag, sondern mit einer Stunde sollte man schon rechnen. Mindestens.

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Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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One thought on “Facebook-Fanpage-Pflege: Mehr als „mal eben fünf Minuten“

  • Reply Raphael Steinmann 1. März 2011 at 15:17

    Hallo Christian,

    ein netter Artikel zum Thema. Ich muss dir da zustimmen. Zwar ist es auch möglich ein 5-Minuten am Tag Ding draus zu machen. Allerdings ist dann der Erfolg einer solchen Seite eher fragwürdig.

    Trotzdem empfehle ich kleineren Unternehmen, sich eine Fanpage einzurichten. Alleine die Findbarkeit auf Facebook und Google werden so zusätzlich gesteigert.

    Im zweiten Schritt kann dann überlegt werden, ob darüber hinaus auch die Kommunikation mit Kunden und „Fans“ ablaufen soll.

    Die erwähnten Änderungen, die Facebook an seinem System vornimmt hielten sich ja bisher zum Glück noch in Grenzen. Allerdings wenn man in dieser Hinsicht seine Schwierigkeiten hat, kann das sehr verwirrend sein.

    Grüße aus Köln,
    Raphael

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