Leetmate: Nerds gründen über Twitter erfolgreich eine Limonadenfabrik

Am Anfang stand vor allem der Ärger darüber, dass die Insider Limonade Club-Mate, die vor allem von Programmierern und Web 2.0lern gern getrunken wurde, mit Anwälten gegen Plakate vorgegangen war. Der Hersteller von Club-Mate hatte wohl nicht verstanden, dass es nicht schlau ist, die eigenen Fans zu verklagen – und aus diesem Ärger entstand bei Daniel Plötz und Claudius Holler die Idee, doch selbst ein Alternativgetränk herauszubringen – das ist jetzt drei Jahre her.

Zunächst war da nur die Idee, Etiketten zu drucken und auf die Mate-Limonade „Flora-Power“ zu kleben, die bis dahin noch keine Gewinne abwarf und gern dazu bereit war. Die Idee wurde über Twitter in der Szene verbreitet und es wurden zunächst einmal Flaschen an 23 Twitter-Freunde (und Blogger) verschickt, die den Geschmack testeten und sich Gedanken über das Etikett machten.

LeetmateZwei Wochen später waren schon 2.000 Flaschen der neuen Leetmate Limonade verkauft – so rasend schnell hatte sich die Idee über das Web verbreitet. Der Name kam gut an, weil Leetmate eigentlich 1337mate geschrieben wird, und 1337 ein Erkennungszeichen unter Nerds ist – es bedeutet „Elite“. Viele Netzkünstler entwarfen künstlerisch spannende Etiketten, nach 2 Monaten waren weitere 15 Paletten verkauft – und das Getränk mit vielen Etiketten gekauft worden.
Hier geht es zur Leetmate Website

Ende 2010 ging es auch an die Rezeptur: Die Mate Limonade wird abgewandelt, weniger Zucker und mehr Koffein ist die Devise. Da Daniel Plötz und Claudius Holler nun die Produktion und Abfüllung selbst übernehmen, brauchen sie Kapital: Über das Netz und Crowdfunding sammeln sie bei den Freunden 40.000 Euro ein.

Besonders freuen sich die Zufalls-Getränkehersteller, dass Großhändler sie kontaktieren, um Leetmate zu bestellen. Dadurch dass immer häufiger Kunden das Getränk nachfragen, muss der Handel reagieren – das Betteln, doch mit ins Sortiment aufgenommen zu werden (und womöglich ordentlich dafür zu zahlen) entfällt.

Der Erfolg hat Leetmate so überrollt, dass die Gründer die Notleine ziehen mussten, da die Kosten zu hoch wurden. Im Sommer 2011 wurde eine Pause eingelegt, gemeinsam mit einem studierten Betriebswirt, Torben Pantel, wird endlich ein Businessplan erarbeitet, aus dem Experiment wird nun eine richtige Firma. Das Konzept bleibt der Philosophie treu: Geld wird über Crowdfunding eingesammelt – die Kleinbetrag-Sponsoren erhalten Zinsen und Getränke.

Es wird bald ein Leetbier geben, für die Produktion sollen nur noch Biorohstoffe verwendet werden. Die Rezepturen werden unter

Open Source im Web veröffentlicht. Das nenne ich moderne innovative Unternehmensführung! Bald wird es immer mehr junge aufstrebende Unternehmer geben, die die klassischen Firmen aus einer veralteten Welt verdrängen. Wer jetzt die Zeichen der Zeit erkennt und zu nutzen weiß, hat einen guten Weg vor sich, Daniel Plötz und Claudius Holler sind Vorbilder einer neuen guten Wirtschaftskultur.
Auf 1337! Und alle Nerds der Welt…

 

Quelle: SPIEGEL

 

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