SPIELRAUM: Lohnt sich das XING-Magazin?

Mit SPIELRAUM wagt sich XING auf den Printmarkt. Dabei ist etwas herausgekommen was irgendwie – belanglos ist.

Würde man zwei Seiten SPIELRAUM neben zwei Seiten der NEON hinlegen so könnte man kaum auf Anhieb sagen welche Zeitschrift jetzt welche ist. Denn sowohl vom Titelschriftzug selbst als auch vom Layout der Seiten ist die SPIELRAUM ganz nah an dem Layout der NEON. Innovativ ist das nicht, es reicht sich halt ins Zeitgeistdesign ein. Allerdings fällt das Magazin in der Reihung am Kiosk nun auch nicht gerade auf mit dem recht dezentem Grün und dem Frontmotiv. Lifestyle galore. Und irgendwas mit ANDERS. Leider ist das, was da anders sein soll nicht gerade auffällig in Szene gesetzt worden beim Schriftzug über dem Logo, sondern halt nur das Anders.  Am Kiosk kostet das Ganze 4,20 – und liegt dann doch recht dünn und übersichtlich in der Hand. Immerhin ist das Papier etwas stärker als bei anderen Zeitschriften.

Nicht Fisch, nicht Fleisch und nicht Salat

Das Problem bei der SPIELRAUM ist, blättert man sie einmal durch und verweilt bei dem ein oder anderem Artikel, nicht der etwas angestaubte Newsteil vor jedem Abschnitt – das Magazin deckt den Winter 2013/2014 ab und bis zum Ende des Winters sind die News nun auch nicht gerade mehr neu – das Problem der SPIELRAUM ist: Sie möchte alles Mögliche aus dem beruflichen Bereich abbilden – bevorzugt irgendwas mit Netzwerken – und verzettelt sich dabei. Die SPIELRAUM hat von allem irgendwie etwas: Arbeit und Leben, Verstand und Sinn, Ich und Wir lauten die Rubriken. Da XING in erster Linie ein berufliches Netzwerk ist, ist die Wahl des Themas Arbeit und Leben offensichtlich. Zum Start hat man sich Digital Natives als erstes Thema für die Rubrik rausgesucht und das ist noch das beste Stück im Magazin: Die umgedrehte Sichtweise der Mütter auf das, was die Söhne mit diesem Internet eigentlich tun. Es folgt eine Reportage über ungewöhnliche Firmengründer, dann etwas über Daten und ihre Verarbeitung. Liest sich auch alles fluffig, bleibt aber irgendwie nicht länger hängen.

Und das bleibt bei den anderen Themenbereich auch so. Es ist kein Manko wenn Artikel unterhalten möchte, aber wenn die SPIELRAUM ein Fachmagazin für das Thema Büro und Netzwerken und Neue Arbeitsformen sein möchte dann könnten die Artikel mehr in Richtung Website Boosting, BRAND EINS oder meinetwegen auch SUCHRADAR gehen. Bisher tendieren die Artikel eher zum Lifestyle-NEON-Themenstil. Sie plaudern und plauschen halt vor sich hin. Vermutlich weil man denkt, dass die kaufende Zielgruppe sich mit der von NEON überschneidet. Das kann, das muss aber nicht unbedingt sein. Wissenstransfer? Gute Frage…

Nett, mehr aber auch nicht

Insgesamt betrachtet fehlt der SPIELRAUM das Alleinstellungsmerkmal. Sie gibt zwar vor einen Themenkern – Büro und Arbeit – zu haben, kann den allerdings nicht richtig herausbringen. Berichte über flexible Arbeitsformen findet man auch in der BRAND EINS, Tipps für Manager im Harvard Business Magazin, Berichte über erfolgreiche Startups bei der t3n, eine Abhandlung über Steve Jobs fand sich in der WIRED. Würden die Artikel etwas in die Tiefe gehen, mehr Tipps und Tricks vermitteln, definieren was Netzwerken nun generell ausmacht  – sprich, würde SPIELRAUM das selbstgesetzte Thema ARBEIT und BÜRO mehr an sich nehmen, das Magazin könnte durchaus lesenswert sein. So allerdings braucht es eigentlich kein Büro-Hippster, der ohnehin eher Blogs liest…

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