Studie: Gefährden erfolgreiche Frauen ihre Beziehungen?

„Geld oder Liebe“ – so hieß einmal eine Liebesanbahnungsshow im öffentlich rechtlichen Fernsehen. Tatsächlich scheint für Frauen in vielen Fällen diese Formel immer noch zu stimmen. Wie alltagsforschung.de berichtet, wurde jüngst in fünf Experimenten mit rund 900 Paaren getestet, ob Erfolg des Partners (der Partnerin) der Beziehung nützt oder schadet. Was glauben Sie – wie waren die Ergebnisse?

vintage man and woman

Quelle: flickr/ deflam – CC-BY

Bei den Experimenten der Psychologen Kate Ratliff (Universität von Florida) und Shigehiro Oishi (Universität von Virginia) konfrontierten die Forscher die Beziehungspartner mit Erfolgen ihres/ ihrer Gefährten/ Gefährtin. Mal wurde ihnen übermittelt, dass ihre Partner eine Aufgabe hervorragend gelöst hätten – mal teilte man ihnen mit, der/ die Partner/In wäre das Schlusslicht bei einer Aufgabe gewesen. In anderen Testreihen baten sie die Probanden, sich an Erfolge oder Misserfolge des Partners/ der Partnerin zu erinnern.

Anschließend wurde mit langen Assoziationsketten und wissenschaftlich erprobten Auswertungen getestet, wie sich die Probanden fühlten. Was die Forscher wissen wollten war, ob die Experimente das Selbstwertgefühl beeinflusst hätten. Und tatsächlich waren die Ergebnisse eindeutig: Bei den Männern sank das Selbstwertgefühl, wenn ihre Frauen beruflich oder privat Erfolg hatten – bei den Frauen stieg es sogar.

Auch die Bewertung der eigenen Beziehung wurde durch die Tests beeinflusst. Männer, die mit Erfolgen ihrer Frauen konfrontiert wurden, bewerteten ihre Beziehungen als weniger glücklich – bei Frauen mit anscheinend erfolgreichen Männern stieg der Glücksfaktor sogar. Sie sonnten sich sozusagen mit im Ruhm des Geliebten – tja, mein Mann kann…

Vielleicht sollte man diese (nicht sehr überraschenden) Ergebnisse einfach so hinnehmen und als biologische Tatsache hinnehmen, aber mich machte es seit frühester Kindheit sauer, dass ich mich durch den Ruhm meines Mannes definieren sollte. Vielleicht ist  mein Hormonspiegel falsch – vielleicht bin ich aber auch einfach anders konditioniert und es gibt doch einen Ausweg aus der Bestimmung der „Rücken-frei-Halterin-Frau-und-Mutter“.

Was meinen Sie? Ist es schön und wünschenswert, wenn Frauen sich mit erfolgreichen Männern schmücken? Und ist es normal und natürlich, wenn das Selbstwertgefühl eines Mannes leidet, weil seine Frau ihn in vielerlei Art erfolgreich überragt? Wann ist der Mann ein Mann?

Ausführlicher Beitrag: alltagsforschung.de

Quelle: Kate Ratliff und Shigehiro Oishi (2013). Gender Differences in Implicit Self-Esteem Following a Romantic Partner’s Success or Failure. Journal of Personality and Social Psychology

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

2 thoughts on “Studie: Gefährden erfolgreiche Frauen ihre Beziehungen?

  • Reply Mareike Knue 10. September 2013 at 10:53

    Und wer bitte wundert sich jetzt noch, wenn Frauen gar nicht erst die hochverantwortlichen Posten wollen, auf die man sie mittels Frauenquote zu drängen versucht?

    Wenn es tatsächlich so ist, dass Erfolg Frauen privat schadet, dann müssen wir nicht über Frauenquoten diskutieren, sondern über Haltungsänderungen bei Männern.

    Und diese Haltungsänderungen sind noch weit entfernt, wie die Reaktionen auf die Einführung des generischen Femininums an der Uni Leipzip zeigten.

    Frauen können gern Karriere machen – aber nicht massenhaft und bloß nicht die eigene Frau! Das scheint nach wie vor die emotionale Einstellung der meisten Männer zu sein und zeigt, dass sie noch längst nicht aushalten können, neben gleichermaßen erfolgreichen Frauen ihren Mann zu stehen.

    Ändert sich die Grundhaltung gegenüber weiblicher Karriere, würden sich auch die Mentalitätszustände und Arbeitsumgebungen in Chef(innen)-Eatgen ändern – und damit erhöhte sich die Bereitschaft von Frauen, überhaupt Chefposten anzustreben. Die Frauenquote erübrigte sich, denn Frauen in Führungspositionen wären dann zahlenmäßig und gesellschaftlich Normalität.

    Und das Minderwertigkeitsgefühl des Mannes in einer Beziehung mit einer erfolgreichen Frau würde sich vielleicht irgendwann verflüchtigen. Das wäre doch beiden Geschlechtern zu wünschen …

    • Reply Eva Ihnenfeldt 10. September 2013 at 21:35

      Mal ganz ehrlich, ich glaube es gibt viele (vor allem junge ) Männer, die supergern zu Hause bei den Kindern bleiben würden – und die Frau macht Karriere und verdient das Geld. Ich selbst kenne einige – aber viele Frauen suchen so sehr nach einem Mann, zu dem sie aufschauen können, da ist es schwer, so eine Frau zu finden…

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