Trotz allem: Angst vor islamistischen Terror ist maßlos übertrieben

Der Terroranschlag auf das französische Satire-Magazin Charlie Hebdo ist entsetzlich und die Gefahr von islamistischen Terroranschlägen auch in Deutschland ist real. Wenn Sie aber nicht zufällig zu dem Kreis der Journalisten, Politikern, Komikern oder anderen Personen des öffentlichen Lebens gehören die scharfsinnig, mutig und völlig zurecht die tiefgreifenden Probleme vieler islamischer Gesellschaften (Stichworte: Fundamentalismus, Intoleranz, Frauenfeindlichkeit, Arbeitslosigkeit, fehlende Bildung, usw. usf.) offenlegen, gibt es keinen Grund ernsthaft Angst vor islamistischen Terror in Deutschland zu haben.

Diese Aussage scheint angesichts von schwer bewaffneten Killer-Kommandos im Herzen Europas eine gewagte These. Aber mal nüchtern betrachtet: Haben Sie Angst beim Autofahren? Wahrscheinlich nicht. Dabei sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in 2014 3.350 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. Das sind neun Menschen pro Tag.

Unter den Getöteten befinden sich 557 Fußgänger (1,5 pro Tag) und 147 Minderjährige (12 pro Monat). Die Zahl der Verletzten lag 2014 bei 374.142 Menschen, darunter 46.244 Kinder und Jugendliche.

Trotzdem steigen Sie und ich jeden Tag völlig sorgenfrei ins Auto. Wann haben Sie eigentlich den letzten Erst-Hilfe-Kurs gemacht? Haben Sie mal an einem Verkehrssicherheitstraining teilgenommen? Halten Sie sich immer an die Geschwindigkeit? Würden Sie die Forderung nach einem allgemeinen Tempolimit auf deutschen Autobahnen und 30 km/h in Innenstädten politisch unterstützen? Wahrscheinlich nicht.

Wovor wir Angst haben und wovor wir Angst haben sollten sind zwei unterschiedliche Dinge. Diese irrationale Angst ist ein völlig menschliches Phänomen und eigentlich kein Problem solange wir uns der Irrationalität unserer Ängste bewusst sind und nicht danach handeln. Wenn uns aber der Intellekt fehlt unsere fehlerhafte Wahrnehmung zu erkennen oder unsere Charakterstärke nicht ausreicht der Angst zu widerstehen, dann werden Angst und Hass unser Handeln bestimmen. Das ist ein dunkler Weg an dessen Ende unschuldige Menschen brennen werden.

Aus diesem Grund sind Bewegungen wie Pegida oder Parteien wie die AfD so gefährlich. Sie sprechen tief verankerte aber eigentlich lächerliche Ängste an. Besonders bei einfachen, enttäuschten, ungebildeten oder frustrierten Menschen fallen abstruse Themen z.B. über eine „Islamisierung“ oder „Lügenmedien“ auf fruchtbaren Boden.

Da helfen auch keine Statistiken, beispielsweise gibt es keine nennenswerte Zuwanderung aus muslimischen Ländern – (vgl. Migrationsbericht des Innenministeriums) oder Fakten (in Deutschland lebende Ausländer erwirtschafteten in 2012 einen Überschuss von €22 Milliarden für die Sozialkassen – vgl. Bertelsmann Stiftung).

Auf dieser Basis ist ein politischer Dialog mit diesen Strömungen wenig erfolgversprechend. Bestenfalls können demokratisch-konservative Parteien sich darum bemühen Mitläufer einzufangen. Für die Bewegung im Allgemeinen darf es keine Toleranz oder Akzeptanz und mit ihren Führern keinen Dialog geben. Zu einer funktionierenden Demokratie gehört es auch Demagogen auszugrenzen. Beispielsweise können demokratisch gesinnte Bürge hier eine Online-Petition gegen Pegida und für ein buntes Deutschland unterzeichnen.

In diesem Sinne: Fahren Sie vorsichtig und haben Sie keine Angst vor Moslems.

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